Tag 1
Dauer: 7h 40m // Distanz: 137.1km // Durchschnittsgeschwindigkeit: 18.0km/h // Höhenmeter : 730m
Um 5:00 Uhr wurden Alessandro und Victoria aus ihren Träumen gerissen. Alles ist vorbereitet, sodass sie pünktlich um 6 Uhr an einem frischen Sommermorgen in Waldershof im Sattel sitzen und in die Dunkelheit davon radeln. Schon am ersten Tag wollen sie Garmisch erreichen, dafür müssen sie zuerst die Strecke bis nach Regensburg mit dem Rad zurücklegen, um dann pünktlich die Zugverbindung zu erwischen. Die Strecke hatte das Paar schon einige Wochen vorher erprobt. So wissen sie zum Beispiel, dass die vom Fahrradnavi vorgegebene Strecke über eine gesperrte Baustelle leiten würde. Ohne ein zweites Mal in der Sackgasse stecken zu bleiben, konnte die Stelle umfahren werden ohne unnötig Zeit zu verlieren und eventuell sogar die Züge zu verpassen. Nach 7h 40 min, 137 km und 730 Höhenmetern konnten sie ihr Ziel erreichen.
Der Zug fährt in den Bahnhof ein – doch als sich die Türen öffnen, wurde den beiden klar, dass alle Abteile komplett überfüllt sind. Mit den Fahrrädern war das Zusteigen untersagt. Der nächste Zug wäre dann so spät am nächsten Etappenziel Ebenhausen angekommen, dass sie die Strecke nicht mehr im geplanten Zeitrahmen hätten zurücklegen können. So entschieden sie sich mit einer anderen Bahn direkt bis Garmisch durchzufahren, um die müden Beine für die kommenden Kilometer auszuruhen.
Reisekasse:
- Hotel inkl. Frühstück 130€
- Zugtickets 36€
- Abendessen 40€
Tag 2
Dauer: 5h 34m // Distanz: 42.2km // Durchschnittsgeschwindigkeit: 7.6km/h // Höhenmeter : 460m
Tag 3
Dauer: 7h 10m // Distanz: 71.0km // Durchschnittsgeschwindigkeit: 9.9km/h // Höhenmeter: 770m
An den folgenden beiden Tagen ging es dann jeweils von Garmisch aus zu Tagestouren. Zuerst über vorwiegend geschotterte Wege 42 km und 460 Höhenmeter zum Eibsee und zurück und am folgenden Tag 71km und 770 Höhenmeter Richtung Walchensee mit dem Rückweg über einen MTB Single Track durch die Wälder. Dann noch den Sonnenuntergang bei einem letzten Stopp an der Isar genossen bevor es wieder zurück ins Hotel ging.
Reisekasse für 2 Tage:
- Hotel inkl. Frühstück 130€
- Abendessen 40€
Tag 4
Dauer: 5h 18m // Distanz: 81.2km // Durchschnittsgeschwindigkeit: 15.3km/h // Höhenmeter : 330m
Jetzt wurde die am ersten Tag versäumte Strecke nach Ebenhausen nachgeholt - 81 km mit 330 Höhenmetern. Immer entlang der Isar, von den Bergen zurück in die Stadt – über geschotterte Wege entlang eines Waldrandes. Von einem Traktor, der den Weg blockierte, ausgebremst, verpassten sie eine S-Bahn nach der anderen in Richtung München. Keine Chance zu überholen. Doch dann sieht der Fahrer die beiden endlich im Rückspiegel, wie sie geduldig hinter dem Fahrzeug herlaufen und macht schließlich einen Teil des schmalen Waldweges frei.
Jetzt schnell weiter, eh auch die letzte S-Bahn Richtung München den Bahnhof verlassen hat. Zwei Kilometer vor dem Ziel macht sich dann erneut Ernüchterung breit. Wie im Material für einen Abenteuerfilm stehen Victoria und Alessandro vor einem überlaufenden Fluss, dessen einzige überführende Brücke in den Fluten zusammengebrochen liegt. Sie klettern schließlich samt Rädern über einen umgekippten Baumstamm auf den intakten Teil der Holzbrücke, wobei Alessandro dann doch noch Bekanntschaft mit den Fluten machen muss, bevor er sein Fahrrad ins Trockene retten kann.
Am gleichen Tag kehren sie dann mit dem Zug von München aus nach Waldershof zurück.
Reisekasse:
- Hotel inkl. Frühstück 130€
- Zugtickets 36€
Alessandros und Victorias Tipps für Bikepacking-Neulinge
Als Tipps für andere Bikepacking Neulinge empfehlen sie, die Strecke in jedem Fall so anzulegen, dass man zu jedem Zeitpunkt die Option hat, die Tour aus welchen Gründen auch immer zu unterbrechen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause oder zum nächsten Etappenpunkt weiterfahren zu können. Sie raten vor allem bei unbekannten Abschnitten sich nicht stur an den Navigationssystemen zu orientieren, sondern immer einen zeitlichen Puffer einzuplanen. Auch für Zuganbindungen die zwingend erreicht werden müssen, sollte es immer mindestens ein oder zwei Backup Lösungen geben. Last but not least ist es wichtig die eigene körperliche Kondition realistisch zu bewerten und nicht nur die Ausrüstung, sondern auch sich selbst hinsichtlich persönlicher Fitness auf die Tour vorzubereiten.
Ihr Bikepacking-Zubehör